ZellOrKult-2: Zell- und Organoid-Modelle zur Erforschung von Infektionen
Originaltitel: Etablierung von Zell- und Organoid-Kulturen für die Umsetzung der 3Rs in der Infektionsforschung mit nichtmenschlichen Primaten 2.0 (ZellOrKult-2)
Aufgrund der engen genetischen Verwandtschaft zum Menschen und der daraus resultierenden vergleichbaren Physiologie und Immunabwehr stellen nicht-menschliche Primaten (Non-Human Primate, NHP) als hochentwickelte Säugetiere wichtige Modellsysteme für die Infektionsforschung dar. Da bisher kaum Zellkulturmodelle zur Verfügung stehen, die Infektionsversuche mit NHP reduzieren oder ersetzen könnten, fehlen gegenwärtig in der Infektionsforschung geeignete alternative Methoden zu Tierversuchen.
Das Vorhaben ZellOrKult-2 verfolgt in der Anschlussförderung das Ziel, Organoid-Modelle, also Modelle für organähnliche Mikrostrukturen, aus Stammzellen herzustellen. Dabei kann auf die erfolgreichen Arbeiten aus dem ersten Förderzeitraum aufgebaut werden. Im Rahmen des Anschlussvorhabens sollen kombinierte Zell- und Organoidkultursysteme aufgebaut werden, welche die Erforschung von Infektionen mit nervenschädigenden Viren im Labormodell erlauben. Hierbei werden für die angestrebten Zellkultur- und Organoidsysteme exemplarisch Herpesviren für die direkte Infektion von Nervenzellen über ihre Zellfortsätze und das Zika-Virus für die Infektion des Gehirns über die Blut-Hirn-Schranke als virale Erreger mit medizinischer Relevanz genutzt. Da die neuen Zellkulturmodelle ebenso auf weitere Viren übertragbar sind und im Gegensatz zu In-vivo-Modellen, die im lebenden Organismus ablaufen, zell- und molekularbiologisch gut analysier- und manipulierbar sind, weisen sie große Vorteile gegenüber dem Tierversuch auf. Die neuen Zellkultur-Systeme sollen nach eingehender Prüfung auf Gültigkeit auch für andere Fragestellungen als Ersatzmodelle angewandt werden wie beispielsweise in der pharmakologischen und toxikologischen Forschung. Somit adressiert das Vorhaben das Ziel der Bekanntmachung, neue Methoden nachhaltig zu implementieren und damit langfristig Tierversuche zu ersetzen.
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