OGEAM-2: Organotypische Gewebekulturen zur Messung neurologischer Aktivität

Gehirnstrommessung bei einer Patientin Gehirnstrommessung bei einer Patientin
OGEAM-2: Organotypische Gewebekulturen zur Messung neurologischer Aktivität Quelle: AdobeStock / Microgen

Originaltitel: Aktivität in Gewebekulturen des Gehirns als Ersatzmethode für Analysen genetisch veränderter Mäuse (OGEAM-2)

Zuwendungsempfänger:

  1. Universität Heidelberg, Heidelberg
  2. Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Frankfurt am Main

Projektstand: Anschlussförderung

Förderung: 01.04.2022 bis 31.03.2024 (389.559,60 Euro)

Krankheitsprozesse, die das Zentralnervensystem betreffen, werden bislang überwiegend in einfach aufgebauten Zellkulturen oder in Versuchstieren untersucht. Im ersten Fall bilden die verwendeten Nerventumorzelllinien oder die aus Mäusen gewonnen Nervenzellen die komplexen Funktionen des Gehirns nicht ab. Im zweiten Fall werden, um Krankheitsprozesse des Nervensystems im Tiermodell nachzubilden, genetisch veränderte Mäuse verwendet. Die eingeführte Mutation führt bei diesen zur Krankheit und damit in der Regel auch zu einer Belastung. Das vorliegende Projekt AGEAM-2 will darum eine Alternativmethode zum Tierversuch entwickeln, die mit neuen Einsatzmöglichkeiten von Gewebekulturen des Gehirns arbeitet.

Das Projekt AGEAM-2 soll den im Vorgängerprojekt OGEAM entwickelten molekularbiologischen Werkzeugkasten für diese sogenannten "organotypischen Gewebekulturen" des zentralen Nervensystems (ZNS) nutzbar machen. ln organtypischen Kulturen bleibt der natürliche Gewebeverband einer Hirnregion erhalten ("Organotypie"). Die Nervenzellen bilden in der Gewebekultur - analog zu den ursprünglichen Hirnstrukturen, aus denen die Kulturen stammen - Netzwerke aus, die denen des Gehirns ähneln. Die Gewebekulturen sollen gentechnisch so verändert werden, dass die Aktivität des Netzwerkes mittels optischer und elektrophysiologischer Methoden ausgelesen und über längere Zeiträume gemessen werden kann. Zum Nachweis des Nutzens der neuentwickelten Zellkulturmethode sind Untersuchungen zu den Mechanismen der Alzheimer-Krankheit geplant. Die Kultursysteme sollen durch Veröffentlichungen der Fachwelt vorgestellt und verbreitet werden. Mit dem geplanten Kultursystem kann somit eine Lücke zwischen einfach aufgebauten Zellkulturen und Tiermodellen geschlossen werden und gleichzeitig die Zahl der verwendeten Tiere, insbesondere der belasteten Tiere, reduziert werden. Damit trägt das Vorhaben im Sinne der Bekanntmachung perspektivisch zu einer Reduzierung von Tierversuchen bei.

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