NoSeMaze: Entwicklung eines sensorisch-ausgerüsteten Nagerhabitats

Maus schaut aus Unterschlupf in einem Habitat Maus schaut aus Unterschlupf in einem Habitat
NoSeMaze: Entwicklung eines sensorisch-ausgerüsteten Nagerhabitats Quelle: AdobeStock / Polina Tomtosova

Originaltitel: NoSeMaze - Non-invasive Sensor-rich Maze

Zuwendungsempfänger:

  1. Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  2. Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) Mannheim

Projektstand: Neuprojekt

Förderung: 01.04.2021 bis 31.03.2023 (464.742,59 €)

Derzeit werden etwa bei der Erforschung von Stressursachen Versuchstiere eingesetzt, denen unter anderem bewusst Schmerzen zugefügt werden; andere Versuchstiere wiederum werden durch die Simulierung auswegloser Situationen in Verzweiflungszustände versetzt. Allein in Deutschland wurden in den Jahren 2018/2019 fast 260.000 Versuchstiere diesen schwer belastenden Tests ausgesetzt, um Angstzustände und Depressionen zu erforschen.

Hier setzt NoSeMaze an: Die Versuchsbedingungen für Mäuse sollen durch die Neugestaltung einer angepassten Umgebung so verbessert werden, dass künftig auf schwer belastende Versuchsanordnungen bei der Erforschung von Stressursachen verzichtet werden kann. Es ist geplant, im Rahmen des Projektes ein sensorisch ausgerüstetes Nager-Habitat zu entwickeln und zu validieren. Das geplante Habitat soll dabei sowohl komplexe Parameter wie soziale Interaktion und Hierarchie als auch kognitive Tests ermöglichen. Insbesondere physiologische Parameter sollen berührungslos und ohne Einschränkungen für die Versuchstiere ermittelt werden können. So soll die Interaktion der Experimentatorinnen und Experimentatoren mit den Tieren auf ein Minimum beschränkt und den Mäusen ein möglichst natürlicher Lebensraum geboten werden.

Es ist vorgesehen, die zu entwickelnden Sensormodule, die für die Mäuse nicht obstruierend und wahrnehmbar sind, flexibel in das Habitat zu integrieren. So soll sichergestellt werden, dass aus dem Habitat interpretierbare Einsichten in komplexe kognitive Prozesse der Tiere ermittelt werden können, die dann als präzise, gut interpretierbare Daten vorliegen. Gleichzeitig können so auch die Haltungsbedingungen der Kohorte kontinuierlich überwacht werden.

Die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse zur Habitatsgestaltung mit natürlichen, milden Stressoren wie sozialer Hierarchie und Interaktion werden als Grundlage dienen, um mittelfristig die aktuell üblichen, hochbelastenden Versuche im Forschungskontext Stress, Angst und Depression zu ersetzen.

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