Originaltitel: Humanzellbasierte Neuronennetzwerke für Wirkstofffindung, Toxikologie, und biomedizinische Forschung (NeuroTool)
Zuwendungsempfänger:
Projektstand: Neuprojekt
Förderung: 01.04.2022 bis 31.03.2025 (793.928,67 Euro, davon BMBF-Anteil: 752.130,13 Euro)
Medikamente, Umweltgifte oder pathophysiologische Vorgänge können die Funktion des Nervensystems stören. Um deren vergiftende Einflüsse auf die Nervenzellen – die sogenannten Neuronen – zu untersuchen, sind jedoch oft Tierversuche nötig. Testsysteme auf Basis menschlicher Zellen stehen bisher nicht ausreichend zur Verfügung, sind sehr teuer und wenig standardisiert. Ziel des Projekts ist es daher, eine innovative, robuste und standardisierte Testmethode zu entwickeln, mit der neuromodulatorische Einflüsse und funktionell toxische Effekte von Chemikalien quantitativ untersucht werden können. Dazu werden gekoppelte Neuronennetzwerke bestehend aus Neuronen einer menschlichen Zelllinie weiterentwickelt. Die Forschenden untersuchen zunächst bestimmte Neurotransmitterrezeptoren, um relevante Rezeptoren für die notwendigen Tests zu identifizieren. Anschließend sollen Nervensignale in einzelnen Zellen und Nervenzellnetzwerken quantitativ erfasst werden, um einen Toxizitätstest aufzubauen. Neben diesem standardisierten Basistest sollen modulare Erweiterungen entwickelt werden, um beispielsweise chronische Substanzwirkung oder krankhafte Vorgänge zu untersuchen. Abgerundet wird das Projekt durch Testmethodendokumentation, die regulatorischen Ansprüchen genügen soll, und einen Praxistest, zu dem sich auch Pharmafirmen bereiterklärt haben.
