Originaltitel: Entwicklung und Validierung eines human Brustkrebs-Explantat-Modells (MammaExplant)

Zuwendungsempfänger:

1. Syntab Therapeutics GmbH, Würselen
2. Navitect Bio GmbH, Heidelberg
3. Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Aachen

Projektstand: Neuprojekt

Förderung: 01.04.2022 bis 31.03.2025 (889.304,00 Euro - davon BMBF-Anteil: 636.619,80 Euro)

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen, wobei statistisch jede zehnte Frau im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs erkrankt. Trotz verbesserter Früherkennung und neuer Therapiekonzepte ist Brustkrebs weiterhin die häufigste krebsbedingte Todesursache bei Frauen. Daher wird weiterhin intensiv an innovativen Therapien geforscht, wobei sich derzeit eine Vielzahl von neuen Brustkrebstherapeutika in der präklinischen Phase befindet. Die hierfür bisher zur Wirksamkeitsprüfung genutzten Tiermodelle sind jedoch in ihrer Aussagekraft vielfach eingeschränkt. Hier wollen die Projektpartner des Forschungsvorhabens MammaExplant nun mit der Entwicklung eines vollhumanen Brustkrebs-Explantat-Modells ansetzen.

In diesem Modell werden die Wirkmechanismen immunonkologischer Wirkstoffe durch Analyse von regulatorischen Botenstoffen, den sogenannten Zytokinen, verschiedenster Zelloberflächenproteine sowie deren komplexe Wechselwirkungen in der Tumor-Mikroumgebung untersucht. Das Explantat-Modell wird einem entsprechenden Mausmodell vergleichend gegenübergestellt, um zu beurteilen, ob es eine aussagekräftige Alternative zum Tiermodell darstellt. Das zu entwickelnde Modell soll so perspektivisch den Wirkmechanismus innovativer Immuntherapeutika gegen Brustkrebs aufklären können, die Planung klinischer Studien optimieren helfen und präklinische Tierversuche ersetzen.

Darüber hinaus könnte dieses Modell in der personalisierten Onkologie zum Einsatz kommen, um individuelle Voraussagen zur optimalen Wirksamkeit von verfügbaren Therapeutika zu treffen.

Bei dem Forschungsvorhaben handelt sich nach derzeitigem Kenntnisstand um das erste vollhumane Brustkrebs-Explantat-Modell seiner Art, welches somit im Sinne der Bekanntmachung perspektivisch zu einer Reduzierung von Tierversuchen in präklinischen Studien führen kann.