ImpliBoNT: In-vitro Tierversuchsersatzmethode mit hochspezifischen Antikörpern für die Botulinum Neurotoxin-Diagnostik

Modellzeichnung eines stäbchenförmigen Bakteriums. Modellzeichnung eines stäbchenförmigen Bakteriums. - öffnet vergrößerte Ansicht
Quelle: Adobe Stock / PRB ARTS

Originaltitel: Implementierung einer routinefähigen Tierversuchsersatzmethode für die Botulinum Neurotoxin-Diagnostik (ImpliBoNT)

Zuwendungsempfänger: 1

  1. Robert Koch-Institut (RKI)
  2. Medizinische Hochschule Hannover
  3. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
  4. Miprolab Gesellschaft für mikrobiologische Diagnostik mbh

Projektstand: Neuprojekt

Förderung: 01.04.2023 bis 31.03.2026 (1.047.120 €)

In der Fördermaßnahme „Alternativmethoden zum Tierversuch“ werden verschiedene Forschungsansätze gefördert, die Tierversuche vollständig ersetzen (Replace), die Anzahl der verwendeten Tiere minimieren (Reduce) bzw. die Belastung für die Tiere minimieren (Refine) sollen. Dieser Ansatz wird als 3R-Prinzip bezeichnet.

Die lebensbedrohliche, meldepflichtige Erkrankung Botulismus wird durch die Aufnahme der hochwirksamen Botulinum Neurotoxine (BoNT) ausgelöst. Die Diagnostik für klinische Proben aber auch kontaminierte Lebensmittel erfolgt derzeit mit dem regulatorisch vorgeschriebenen, schwer belastenden Maus-Bioassay, für den in Deutschland etwa 6000 Mäuse pro Jahr verwendet werden. Eine Tierversuchsersatzmethode für die Botulismus-Diagnostik muss Spuren der BoNT aus komplexen Proben sicher erfassen können. Dies trifft insbesondere auf die für den Menschen pathogenen und somit Botulismus hervorrufenden Serotypen BoNT/A, B, E, F und H mit ihren 38 Subtypen zu. Das ist derzeit noch ein ungelöstes Problem.
Ziel des ImpliBoNT-Projektes ist es, ein innovatives In-vitro-Verfahren zum simultanen Nachweis von BoNT/A+B zu implementieren, Anwenderinnen und Anwender zu schulen und die Methode in Deutschland und Europa zu verbreiten. Das Prinzip der innovativen Methode beruht auf der Anreicherung der Toxine und der Messung spezifischer Schnittfragmente in einer Lösung dank hochspezifischer Antikörper. Das Verfahren wurde im Konsortium etabliert und validiert. Im Jahr 2021 wurde das Projekt mit dem 3. Hamburger Forschungspreis für Alternativmethoden zum Tierversuch prämiert. Parallel werden in ImpliBoNT analoge, bereits existierende Assays zum Nachweis von BoNT/E+F bzw. H validiert. Mittel- bis langfristig möchten die Projektinitiatoren das Verfahren sowohl für den Lebensmittelbereich standardisieren als auch die CE-Konformität für die humane Diagnostik erlangen.

Das Vorhaben liefert einen zentralen Beitrag, um die aktuell bestehenden Defizite in der komplexen BoNT-Diagnostik zu beheben und eine umfassend validierte Methode als Ersatz für die Tierversuche in mikrobiologische Routinelabore zu bringen.

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