Sekundäre Antikörper sind grundlegend für viele medizinische Untersuchungen oder Nachweisverfahren. Sie werden in Laboren weltweit verwendet. Dabei sind sie Bestandteil sogenannter ELISA-Verfahren, bei denen etwa für Lebensmittelkontrollen einzelne Proteine nachgewiesen werden können. Daneben spielen sie eine wichtige Rolle bei der patientennahen Labordiagnostik – sogenannten PoC-Tests – zu denen beispielsweise COVID-19- oder Schwangerschaftstests zählen.
Sekundäre Antikörper sind eine Mischung verschiedener Antikörper. Sie binden an den Primärantikörper und machen Signale sichtbar und verstärken diese. Allerdings werden diese sekundären Antikörper fast ausschließlich in Säugetieren produziert. Laut Schätzung der EU-Kommission werden hierfür in der EU rund eine halbe Million Tiere pro Jahr verwendet. Bereits im Jahr 2020 empfahl das Referenzlabor der Europäischen Union für alternative Methoden zu Tierversuchen den völligen Verzicht auf Tiere bei der Antikörperherstellung. Dies lässt sich jedoch mit den aktuellen Verfahren – gerade bei sekundären Antikörpern – kaum umsetzen.
Im Rahmen des Vorhabens AniSAn sollen erstmals sekundäre Antikörper im Nanobody-Format, welche etwa ein Zehntel so groß sind wie klassische Antikörper, in Kieselalgen hergestellt werden. Daneben wird ein neues Verfahren der Signalverstärkung genutzt. Dieses ist empfindlicher und spezifischer als die bisher gängigen Methoden. So vereint diese Innovation mehrere Vorteile: eine preiswerte und dauerhaft tierfreie Produktion bei hohem Signal-Rausch-Verhältnis ohne die grundlegende Änderung von Arbeitsschritten bei den Endverbraucherinnen und -verbrauchern.
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