3DOS: Ein 3D-Organoidsystem für die Schlaganfallforschung
Originaltitel: 3D-Organoide als in-vitro-Modelle zum Ersatz von Tierversuchen in der Schlaganfallforschung
Zuwendungsempfänger:
Universität Duisburg- Essen
Universitätsklinikum Essen
Projektstand: Neuprojekt
Förderung: 01.04.2021 bis 31.03.2024 (741.117,61 €)
In der modernen Medizin stellt der Schlaganfall die häufigste Ursache für eine frühe Invalidität dar und ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. In der experimentellen Schlaganfallforschung wird nach Wirkstoffen gesucht, die die Heilung des geschädigten Hirngewebes fördern. Die Wissenschaft ist dafür bislang im Wesentlichen auf Tiermodelle angewiesen.
Hier setzt 3DOS an: Ziel des Projektes ist es, ein geeignetes Organoid-Gehirnmodell zu etablieren, um diese Tierversuche künftig in vitro zu ersetzen. Organoide sind im Labor erzeugte, komplexe organähnliche Mikrostrukturen, die aus verschiedenen Zelltypen bestehen. Das hier zu entwickelnde Modell-Organoid beruht auf der dreidimensionalen Anordnung von neurologisch relevanten Zelltypen in einem Gewebeverband. Mithilfe dieses Modells soll es möglich sein, künftig beispielsweise den Einfluss der beim Schlaganfall auftretenden Gewebsschädigung auf die Integrität der Blut-Hirn-Schranke zu untersuchen oder Eigenschaften zur Reorganisation des Organoids und damit des Gehirngewebes besser zu verstehen.
Zudem ist im Rahmen des Projekts geplant, mögliche Therapieansätze genauer als bislang zu analysieren. So sollen unter anderem die Effekte mikroskopisch kleiner Bläschen —sogenannter extrazellulärer Vesikel — mit verschiedenen biochemischen und mikroskopischen Methoden untersucht werden. In den letzten Jahren haben sich diese Vesikel, die viele biologische Prozesse im menschlichen Körper lenken, als vielversprechende Therapieoption des Schlaganfalls erwiesen.
Sollten sich die bisher nur mithilfe von Tierexperimenten erhaltenen Befunde in der realitätsnahen Struktur eines neurologischen Organoidsystems adäquat abbilden lassen, könnte künftig ein solches in-vitro-Modell für die Schlaganfall-Forschung den Ersatz einer großen Zahl von Tierversuchen ermöglichen.
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